Lasst uns einen Schweizer Wohnungsboom schaffen

Ich glaube fest an kollektives Brainstorming und die transformative Kraft geteilter Ideen. Während ich über die Wohnsituation in der Schweiz nachgedacht habe, kam mir der Gedanke: «Warum nicht meine Überlegungen teilen und dadurch einen konstruktiven Dialog entfachen?»

Die Wohnungsnot in der Schweiz ist nicht nur eine Krise; sie ist ein Weckruf zum Handeln. Erst kürzlich hat Jürg Zulliger dieses drängende Problem in der NZZ am Sonntag hervorgehoben. Für mich geht es dabei nicht nur um Zahlen oder Richtlinien; es geht darum, eine nachhaltige Zukunft zu visualisieren und kluge Lösungen zu finden. Obwohl ich nicht der einzige Entscheidungsträger bin (zum Glück), konnte ich nicht umhin, über mögliche Lösungen nachzudenken. Hier ist mein 10 Punkte-Plan, eine Mischung aus professionellen Einsichten und ehrlichen Vorschlägen.

1. Nationaler 20-Jahre-Wohnungsplan

Eine klare Vision ist von grösster Bedeutung. Wir setzen uns für einen 20-Jahres-Wohnungsplan ein, der Meilensteine, Ziele und Strategien zur Bekämpfung des Wohnungsnotstands festlegt. Dieser Plan sollte alle fünf Jahre überprüft und aktualisiert werden, um seine Aktualität und Wirksamkeit zu gewährleisten. Entscheidend ist, dass eine spezielle Arbeitsgruppe von höchstens zehn Fachleuten ins Leben gerufen wird, die sich ausschliesslich dieser Mission widmet und direkt dem Bundesrat berichtet. Um dies voranzutreiben, brauchen wir Visionäre und Umsetzer.

2. Koordination zwischen Bund und Kantonen

Die mangelnde Koordination zwischen den Kantonen, Gemeinden und dem Bund stellt eine erhebliche Barriere dar. Eine nationale Taskforce, bestehend aus Vertretern aller Kantone und des Bundes, sollte eingerichtet werden. Diese Gruppe würde daran arbeiten, Vorschriften zu vereinfachen, Anstrengungen zu koordinieren und sicherzustellen, dass die Wohnungsbauziele erreicht werden. Um diese Barrieren zu durchbrechen, brauchen wir Einheit in der Aktion, nicht nur in der Absicht.

3. Aussetzung der Lex Koller

Wie dies in Einzelfällen (zum Beispiel in Andermatt) bereits erfolgreich gehandhabt wird, würde die Aussetzung der Lex Koller für 20 Jahre den Schweizer Wohnmarkt für ausländisches Kapital öffnen und den Wohnungsbau möglicherweise beschleunigen. Wir brauchen mehr Risikobereitschaft.

4. Steuerharmonisierung

Das Steuerniveau auf dem Schweizer Immobilienmarkt mit Grundstückgewinnsteuern von bis zu 70 Prozent, gehört zu den höchsten weltweit. Ein einheitlicher Steuersatz auf Verkaufsgewinne von 15 Prozent in allen Kantonen für die nächsten 20 Jahre würde Investoren Klarheit und Anreiz bieten. Es muss sehr attraktiv sein, zu investieren.

5. Harmonisierung des Mieterschutzes

Es ist unerlässlich, Mieter zu schützen, aber ein einheitliches Mieterschutzgesetz für alle Kantone lässt auf sich warten. Während die Rechte der Mieter im Vordergrund stehen, schrecken übermässig strenge Vorschriften, insbesondere in Kantonen wie Basel-Stadt und Genf, potenzielle Investoren ab. Es ist wichtig, Schutz und Investitionsattraktivität in Einklang zu bringen.

6. Schnellverfahren für Baubewilligungen

Die langen Fristen für die Erteilung von Baugenehmigungen sind ein erhebliches Hindernis und können sich über Jahre hinziehen. Die Einführung von Schnellverfahren, insbesondere für Wohnprojekte, würde den Bauprozess beschleunigen. Dies könnte dadurch erreicht werden, dass in jedem Kanton spezielle Teams eingerichtet werden, die sich mit Anträgen für Wohnprojekte befassen und schnellere Bearbeitungszeiten gewährleisten.

Fast-Track-Bewilligungen für national wichtige Baufirmen: Umgehung der lokalen Bürokratie für raschen Fortschritt. Effizienz ist die neue Währung; geben wir sie klug aus.

7. Überprüfung von Baugesetzen und -vorschriften

Wohnungsprojekte im Schnellverfahren. Wenn wir den Mangel ernsthaft angehen wollen, müssen wir auch entsprechend handeln. Darüber hinaus sollten wir neue Bauvorschriften stoppen, die nur «5-Sterne-Wohnprojekte» in Bezug auf Lärm, Qualität, Raumgrösse usw. vorschreiben. Wir müssen pragmatisch sein und Effizienz und Flexibilität über unmässigen Luxus stellen.

8. Einschränkung von Protesten gegen Bauprojekte

Ausschluss von Projetblockierern und die Rechte von Einzelpersonen und Stiftungen, gegen jedes neue Bauprojekt zu protestieren, sollten eingeschränkt werden. Für diejenigen, die aus der Ferne protestieren, sollte eine hohe Gebühr eingeführt werden, um sicherzustellen, dass nur die direkt Betroffenen ohne finanzielle Belastung ein Mitspracherecht haben. Zudem sollte die Einspruchsfrist auf zwei Wochen verkürzt werden.

9. Stärkung der kantonalen Ressourcen

Jeder Kanton sollte mit zusätzlichen Fachleuten gestärkt werden, die sich dem Genehmigungsverfahren für Projekte widmen. Ebenso wichtig ist die Einführung von harmonisierten IT-Systemen in den Kantonen, um gemeinsame Erfahrungen und effiziente Abläufe zu fördern. Eine einheitliche Technologie und mehr Arbeitskräfte sind für einen kohärenten und effizienten Wohnungsbauboom unerlässlich.

10. Fairness in der Berichterstattung

Wir brauchen echte Zahlen zum Bevölkerungswachstum, ohne Verharmlosung aus politischen Gründen. Diese Daten sind für die Planung und Sicherstellung, dass das Wohnungsangebot der Nachfrage entspricht, von entscheidender Bedeutung. Transparenz ist unser bestes Instrument; wir sollten es mit Integrität einsetzen.

Das sind einige Gedanken, die ein Ausgangspunkt für eine offene Diskussion sein sollen. Ich glaube an das Potenzial der Schweiz, sich zu erneuern und sich an die Herausforderungen der Zukunft anzupassen. Gemeinsam können wir eine Wohnzukunft gestalten, die uns allen zugutekommt.

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Erhalten Sie die neuesten Nachrichten über Helvetica direkt in Ihren E-Mail-Posteingang.

Abonnieren

Lesen Sie auch

Leadership Voice

Neugestaltung der Immobilienbewirtschaftung

Leadership Voice

Schweizer Finanzvisionär: Kühne Visionen

Leadership Voice

2500 Norweger haben uns vor 16 Jahren Flügel verliehen. Tusen Takk!

Leadership Voice

Schlafen Sie gut. Investieren Sie in Immobilienfonds.