Die Inflation ist definitiv tot. Es bleibt aber wie im Wilden Westen – alles unsicher.

Die Credit Suisse hat die Finanzmärkte weltweit in Aufruhr gebracht. Die Märkte haben sich dank der SNB und 50 Milliarden Franken zumindest kurzfristig beruhigt. Vor allem in unserem Land, das schon vorher eine grosse Stabilität aufwies. Trotzdem ist nun Vieles anders. Ich bin gespannt.

Interview: Fredy Gilgen

Fredy Gilgen: Hans R. Holdener, die durch die Credit Suisse ausgelösten Erschütterungen waren an den Finanzmärkten weltweit zu spüren. Was raten Sie als erfahrener Unternehmer einem Anleger in einer solchen Situation?
Hans R. Holdener: Abwarten und Geduld haben in stürmischen Zeiten. Wenn die Volatilität sehr gross wird, sollte man sich darauf beschränken, zu beobachten und sich ruhig verhalten.

Man kann sich aber kaum vorstellen, was passiert wäre, wenn die Credit Suisse die Bilanz hätte deponieren müssen.
Doch. Die Folgen wären dramatisch gewesen. 2008 würde im Rückblick in diesem Fall nicht mal der Rede wert sein.

Was meinen Sie genau?
CS ist ein globaler Gigant und um ein Vielfaches grösser als Lehman.

Was würde denn passieren?
Die Kreditmärkte wären explodiert, die Finanzkosten auch an den Immobilienmärkten wären massiv gestiegen, wenn überhaupt verfügbar. Die darauffolgende Krise hätte alle bisherigen Krisen übertroffen. Die Mutter aller Krisen.

Zum Glück haben die SNB und FINMA gestern entschlossen agiert
Ja, leider, aber viel zu spät. Die beiden hätten bei der CS schon vor Jahren eingreifen müssen.

Wieso denn das?
Die Manager haben seit Jahren offensichtlich gewurstelt. Und ohne dass die Reputation dieser Bank wieder aufgebaut wird, stand und steht sie auf verlorenen Posten. Die Zeichen stehen seit mehr als 15 Jahren auf Sturm, seit Oswald Grübel die Gierkultur aufgebaut hat.

Was lief falsch, nach Ihrer Meinung?
Der VRP, aber auch der CEO, wollten keine Hilfe. Nicht sehr vorausschauend nach meiner Meinung. Ohne Reputation geht gar nichts mehr im Bankgeschäft.

Ist die Bank ist wirklich zu gross, um unterzugehen?
Vielleicht. Die Frage: ist die CS too big to fail oder einfach too big to save? Ich bin froh, dass ich nicht derjenige bin, der über solche Dinge entscheidet.

Die Frage: ist die CS too big to fail oder einfach too big to save? Ich bin froh, dass ich nicht derjenige bin, der über solche Dinge entscheidet.
Hans R. Holdener

Und wenn Sie hätten entscheiden können?
Spontan fallen mir vier Sachen ein. 1) Schweizer SNB als neuer Hauptaktionär, 2) Reiner Tisch, Neubesetzung des VR und GL und 3) Rebranding von Credit Suisse zu CS, 4) Back to the Roots Strategie.

Quo Vadis, wie geht es nun weiter?
Noch spielt sich Vieles im Verborgenen ab. Aber bald werden es alle sehen: Die Inflation ist definitiv bald tot. Das zeigt sich bereits seit Monaten bei den meisten Rohstoffpreisen.

Gibt es weitere Zeichen für einen Inflationsrückgang?
Jetzt zeichnet sich vor allem in den USA eine Erhöhung der Arbeitslosigkeit und ein Rückgang der Kauflust ab. Beide Entwicklungen sind deutlich preisdämpfend. Wer möchte eine Rolex heute wirklich kaufen? Niemand. Alles psychologisch.  

Was werden die Notenbanken tun?
Für mich ist klar. Ganz sicher werden sich die EZB und auch die SNB ernsthaft überlegen, ob sie die Zinsen heftig nach oben schrauben wollen, solange gewisse Banken noch wackeln. My guess: SNB wird mit hoher Wahrscheinlichkeit die Zinsen nicht sehr gross anheben, aber klare Signale für die weiteren Schritte geben.

Was bedeutet das für Helvetica?
Wir haben ein hervorragendes Geschäftsjahr 2022 hinter uns. Hatten vielleicht auch etwas Glück. Ich bin immer etwas vorsichtiger und konservativer, wenn die Märkte nervös werden. Es ist Teil meines Jobs, zu antizipieren.

Und für das laufende Geschäftsjahr?
Die gesteckten Wachstumsziele werden wir nicht erreichen, bleiben aber gut aufgestellt und die Performance unserer Fonds ist stark. Die Nachfrage nach Mietflächen ist ja ungebrochen. Mit unseren Hands-on Ansatz finden wir immer wieder versteckte Potenziale, was für unsere Anleger gut ist.

Ist der Immobilienmarkt immer noch attraktiv?
Weltklasse. Der schweizerische Immobilienmarkt ist unterbewertet. Es besteht ein starker Nachfrageüberhang vor allem nach Wohnimmobilien. Aber auch nach kommerziellen Flächen.

Was meinen Sie genau mit Nachfrageüberhang?
Die steigende Nachfrage nach Wohnungen und Mietflächen treibt die Mietpreise hoch. Dies wegen der hohen Zuwanderung und des geringen Angebots. On top: die seit 15 Jahren rückläufige Mietpreisentwicklung, ist eine solide Ausgangslage.

Was soll ein Anleger tun, wenn seiner Fondsanteile plötzlich an Wert verlieren?
Ruhig bleiben. Den Anlagehorizont erweitern, und den richtigen Fonds kaufen. Dann sollten Sie sich überlegen, Ihr Vermögen in unseren HSC Fund mit ISIN CH0335507932 anzulegen. So sind Sie langfristig auf der Gewinnerseite.

Und die Inflation?
Meiner Meinung nach ist die Inflation ist faktisch schon weg. Aufgrund der Verzögerung bei den Inflationsstatistiken wird dies aber erst in ein paar Monaten sichtbar werden.

Was machen denn die Notenbanken?
Abwarten. Vielleicht sinken die Zinsen wieder? Wer weiss.

Wo liegt der Hund ihrer Meinung nach begraben?
Wir befinden uns seit 30 Jahren im globalen Wirtschaftskrieg. Wir sind aber alle zu Weicheiern geworden. Es fehlen Leadership und Mut. Schade. Sind wir noch ein neutrales Land? Ich weiss es nicht.

Ein Tipp zum Schluss?
Klar. Schenken Sie sich ein Jahrhundert Geschenk. Der Sushi-Chef Yusuke Sasaki überzeugt im japanischen Omakase Restaurant im Dolder Grand seine Gäste mit nur 8 Sitzplätzen und 18-Gängen. Bald ist er weg. Hier gilt es wie immer im Leben «Timing». Sagen Sie Yusuke ein Gruss von mir.

Angst vor Aktien?

Dann sollten Sie sich überlegen, Ihr Vermögen in unseren HSC Fund mit ISIN CH0335507932 anzulegen. Fragen Sie Ihre Bank oder nehmen Sie direkt mit uns Kontakt auf. Wir bieten erstklassigen Service, garantiert. Habe ich Ihr Interesse geweckt? Fordern Sie kostenlose Unterlagen oder eine persönliche Beratung an. Herr Salman Baday steht Ihnen jederzeit zur Verfügung unter 043 544 7080 oder E-Mail sb@remove-this.Helvetica.com. Investieren – jetzt erst aber recht!

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